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AutorenbildLandskroner

Griechische Mythologie im Leimental

Medusa Juice - eine fruchtig göttliche Symbiose aus intensiven Hopfenaromen und einem ausbalancierten Malzkörper. Wir schreiten mit unserer neusten Kreation den Weg des Hopfens weiter und versuchen uns in einer der höchsten Hopfenligen oder in dem Bierstil Double Dry Hopped India Pale Ale, auch bekannt unter der Abkürzung DDH IPA. In den nächsten Zeilen erfährst du, was es mit dem Namen auf sich hat und was für ein Biergenuss dich erwartet! Gute Unterhaltung bei der Lektüre und hoffentlich bis bald mal auf einen Schluck Medusa Juice.



Am Anfang steht die Bewegung

Die USA gelten als Ursprungsort für die aktuelle Craft Bier Bewegung. Weshalb dies so ist, lässt sich nicht auf den Punkt genau bestimmen. Denn wie so oft sind es viele Aspekte die einen Trend begründen. Auf der einen Seite gilt es sicher zu erwähnen, dass der Kreativität, im Gegensatz zu gewissen europäischen Bestimmungen, keine regulatorischen Grenzen gesetzt wurden und auf der anderen Seite dass die Bedingungen für den Hopfenanbau in diesen Breitengraden ausgezeichnet sind. Dazu kommt, dass es dort Unmengen an Platz für die Kultivierung von Hopfen gibt. Dies führte wiederum dazu, dass traditionelle Hopfensorten weiterentwickelt und gekreuzt wurden. Entstanden sind fortlaufend neue Hopfenarten, die entsprechend neue Aromen entwickeln konnten. Von grasig-herb bis zu tropisch-fruchtig ist dank dieser Entwicklung alles zu finden. Die ganze Craft Bier Szene weltweit profitiert von dieser Experimentierfreudigkeit und wächst durch die schier unbegrenzte Vielfalt der Hopfenaromen immer weiter. Diese Entwicklung ist bis heute nicht aufzuhalten und so ist es nicht abwegig, dass immer wieder neue Hopfen auf dem Markt auftauchen.


Diese neuen Hopfensorten werden von den Craft Bier Brauereien dann jeweils gleich in Beschlag genommen und daraus entstehen neue Biere mit innovativem Charakter. Meist werden Aromahopfen gezüchtet und vertrieben, da mit denen der Spielraum für verschiedene Geschmacksrichtungen enorm erweitert werden kann. Jede:r Brauer:in hat so die Möglichkeit, das resultierende Bier noch einzigartiger zu gestalten und sich geschmacklich von den anderen abzuheben.


Kalthopfung, Hopfenstopfen und Dry-Hopping

Die Aromahopfen wiederum sind das A und O für eine IPA- (India Pale Ale) Rezeptur. Bei diesem Bier spielt die Komponente der Fruchtigkeit im Aromaprofil eine zentrale Rolle. Dies kann mit verschiedenen Aromahopfen sichergestellt werden. Aromahopfen werden typischerweise erst spät beim Kochen hinzugefügt und geben deshalb weniger Bittere, dafür umso mehr Aroma ab. Um das Aroma noch intensiver hervorzuheben, gibt es noch die Option der sogenannten Kalthopfung bzw. des Hopfenstopfens (englisch "dry hopping"). Dabei kommen die Hopfenpellets oder -dolden mit frischer, kalter Bierwürze in Kontakt, um zusätzliche Aromen abzugeben. Wie genau der/die Brauer:in dies bewerkstelligt, ist von den Möglichkeiten der Brauerei abhängig. Entweder der Hopfen wird direkt in den Tank vorgelegt und nach ein paar Tagen in einen anderen Tank umgepumpt oder man hat eine Art von siebartigem Behälter, der mit dem Gärtank verbunden ist und in welchem der Hopfen gleichmässig mit dem kompletten Bier durchspült wird.


IPAs haben sich in den letzten Dekaden unheimlich weiterentwickelt und daraus sind unzählige Subkategorien entstanden. Diejenigen unter euch, die uns kennen, wissen dass wir uns in der Vergangenheit an diversen IPAs versucht haben. Das Hazy Galaxy New England IPA oder auch unser White IPA sind vom eigentlichen IPA abgeleitete Versionen. Nun gehen wir einen grossen Schritt weiter und steigen sozusagen in die hohe Hopfenliga der Craft Bier Szene ein. Wir brauen ein Double Dry Hopped IPA mit einem sehr speziellen Aromahopfen. Ein doppelt kaltgehopftes IPA ist an und für sich nichts anderes, als ein IPA mit doppelt so viel Hopfen. Dies ist natürlich sehr simpel formuliert, denn wenn man mehr Hopfen verwendet, kann es rasch passieren, dass die Balance zum Malzkörper nicht mehr stimmt. Dazu wird meist auch die Malzschüttung an die Menge des Hopfens angepasst. Was dadurch entsteht, ist ein vollmundiges, eher viskoses, intensives Trinkerlebnis, das durch den höheren Alkoholgehalt nochmals verstärkt wird. Die Hopfenzugabe nach dem Kochen gibt dem Bier einen weiteren Frische-Boost, sodass das harmonische Verhältnis zwischen Malzkörper, Bittere und Aroma wiederhergestellt wird.


Medusa Juice DDH IPA - gefährlich frisch

Wir haben Double Dry Hopped wortwörtlich genommen und zwei Mal nacheinander kaltgehopft. Dabei haben wir auserlesene Hopfensorten verwendet, um das Geschmacksbouquet zu definieren. Hauptbestandteil dieser Auswahl bildet der neuartige Medusa-Hopfen. Es handelt sich hierbei um eine ursprünglich wilde Hopfensorte, die Ende der 90er-Jahre in New Mexico (USA) entdeckt und weitergezüchtet wurde. Speziell dabei ist, dass sie in einer Gegend vorkam, die durch trockenes Klima geprägt ist und eigentlich ungeeignet für den Hopfenanbau wäre. Diese Art hat sich aber an das harsche Klima angepasst und ist dadurch noch robuster und widerstandsfähiger geworden. Der Medusa-Hopfen zählt zur Familie der Humulus Lupulus Neomexicanus und unterscheidet sich stark von den klassischen Hopfensorten aus der Familie der Humulus Lupulus Lupulus, die aus Asien via Europa in die USA gelangt sind.


Der Hopfen wird auch Multihead Hop (Mehrkopfhopfen) genannt, was zur eigentlichen Namensgebung führte. Dadurch, dass er mehrköpfige Hopfenzapfen aufweist, unterscheidet er sich optisch von gängigen Hopfenarten und erinnert an die aus der griechischen Mythologie stammende Figur Medusa. Sie wurde laut der Erzählung von Athene zur Strafe in ein Wesen mit Schlangenhaaren und leuchtenden Augen verwandelt und jeder Sterbliche, der ihr in die Augen sah, wurde sofort versteinert. Um den Medusa-Hopfen ist ein regelrechter Hype entstanden und so bedienten sich auch schon grössere Brauereien, wie beispielsweise Sierra Nevada aus dieser Hopfenpalette.


Von der Sensorik her verspricht der Hopfen eine tropisch-fruchtige Geschmacksexplosion. Das Aromaprofil überzeugt mit Noten von Guave, Melone, Zitrusfrüchten und Aprikosen. Eine leicht erdige Komponente rundet das Profil ab und erinnert eventuell an den ursprünglichen Fundort in den Bergen New Mexicos. Diese Aromen bilden auch das Aromaprofil des Bieres und werden vom soliden Malzkörper unterstützt. Die Malzschüttung haben wir mit Hafer ergänzt, um das Trinkerlebnis nochmals cremiger zu gestalten. Zusammen mit den fruchtigen Noten erinnert das Bier ein wenig an eine Art Fruchtsaft. Auf Englisch wird dieses Trinkgefühl mit "juicy" (saftig) umschrieben und deshalb ist Medusa Juice der absolut passende Name für diesen puren Hopfensaft.


Wie schon beim Cüplipa Brut IPA haben wir uns für die Abfüllung in die Dose entschieden. Sie bietet dem Bier die besten Eigenschaften, um das Aroma möglichst lange möglichst frisch zu konservieren. Zudem ist beim Etikettendesign aufgrund des grösseren Platzangebots mehr Kreativität möglich, was wir dank dem Künstler Javi Alvarez gekonnt künstlerisch ausnutzen durften. Das Endergebis überzeugt auf der ganzen Linie: Optisch wie auch sensorisch können wir mit diesem DDH IPA mit den ganz Grossen der Craft Bier Szene mithalten.


Launch @Solothurner Biertage

Wir freuen uns sehr, unsere neuste Bierkreation an den Solothurner Biertagen zu präsentieren. Dieses Festival im Namen der Schweizer Bierkultur findet von 28. bis 30. April in Solothurn in der Rythalle statt. Besuche uns an unserem Stand und überzeuge auch du dich! Ab dem genannten Wochenende ist Medusa Juice auch in unserem Onlineshop und an den Rampenverkäufen erhältlich. Und selbstverständlich wird auch die Sommerbar Fähribödeli mit dem feinen Hopfensaft beliefert.


Bis bald an den Biertagen in Solothurn oder im Milchhüsli in Hofstetten,


Dein Landskroner Bräu Team

Dominik, Raphael, Thomas und Luca





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